Es ist früher Nachmittag als der Pilot den Landeanflug einleitet und unsere Herzen – nicht nur wegen des Sinkfluges – schneller schlagen. Im Rahmen der Erasmus Plus-Fortbildung „How to become the best teacher for your pupils“ dürfen wir jetzt eine Woche auf Island verbringen!

Außer uns haben sich noch 28 Kolleginnen und Kollegen aus acht unterschiedlichen europäischen Nationen für diesen Kurs angemeldet und so treffen wir auf einer kleinen Halbinsel südlich von Reykjavik aufeinander: Kennenlernen, Kaffeepause (Fika), Zimmer beziehen, Austausch (natürlich auf Englisch) und schließlich Abendessen.

Uns erwartet ein durchdachtes, gut organisiertes und auch straffes Programm – eine Mischung aus Workshops, Vorlesungen, Outdoor-Aktivitäten, Reflexionen, Entdecken, Erforschen, Lernen u. v. m.  So steht an einem Tag auch der Besuch einer isländischen Schule auf dem Programm. Die Schulleiterin Groa gewährt uns einen sehr eindrucksvollen und offenen Blick in die Schul-/Unterrichtsorganisation sowie die Räumlichkeiten.

Insbesondere der cultural evening wird uns in Erinnerung bleiben: jedes vertretene europäische Land lässt sich etwas einfallen, um die Kultur des Landes zu präsentieren. Auch die Schulen werden in kurzen Vorträgen vorgestellt, um Möglichkeiten für zukünftige gemeinsame Projekte aufzuzeigen.

An jedem Tag begleitet uns ein anderes Schlagwort: Landscape, Experience, Energy, Water, Opportunities. Und wir dürfen, teils angeleitet, teils auf eigene Faust, die atemberaubende Natur Islands erkunden und erleben. Wir laufen durch den „Erdspalt“, der zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Platte liegt und pro Jahr ca. 1,5 cm breiter wird. Am Gulfoss – ein beeindruckender Wasserfall – sehen, hören und spüren wir die Kraft des Wassers. Am Stokkur Geysir warten wir gebannt bis eine ca. 20 Meter hohe Fontaine aus heißem Wasser aus der Erde schießt. Am Fagradallsfjall Vulkan laufen wir am Rande eines Flusses aus erkalteter Lava entlang. Im Zentrum von Reykjavik lernen wir, wie wir in einer Innenstadt Outdoor-Aktivitäten initiieren und unsere Schülerschaft auch dort zur Auseinandersetzung mit Natur- und Umweltschutz animieren können. Diese Möglichkeit bietet uns auch das tolle Museum PERLAN mit seinen vielen interaktiven Ausstellungsstücken und dem einmaligen Erlebnis real bei -15 Grad Celsius eine Eishöhle zu durchqueren.

Nach ereignisreichen Tagen endet unser Aufenthalt auf dieser tollen Insel, bei grandiosem Wetter, in bester Gesellschaft im Rahmen eines reichhaltigen und vielseitigen Kurses. Wir reisen zurück in die Südpfalz – das Gepäck voller neuer Eindrücke, Erkenntnisse, Ideen, Motivation, Kontakte – und Lakritz-Bonbons für´s Lehrerzimmer.

Mach’s gut Island – wir kommen wieder!

A. Lill und J. Gaab