Im Rahmen ihres Unterrichts über die Rohstoffkunde besuchte die Klasse KD 23 zusammen mit ihren Lehrkräften Bernhard Anstett und Bärbel Ohm den Ziegenhof Zeiselbacher Hof von Frau Dr. Wutzke in Ruppertsberg. Der Hof ist Partner im Netzwerk der Biosphärenreservats-Betriebe.
Um die Milchlieferanten für die Käseproduktion kennen zu lernen besuchte die Klasse am Vormittag zunächst den Ziegenstall und die Weide des Hofes. Die Herde Thüringer Waldziegen gehört einer robusten, alten Haustierrasse an, deren Bestand als gefährdet gilt. Die Ziegenböcke und ca. 40 „Milchmädchen“ leben auf dem Hof in ganzjähriger Offen- und Weidehaltung und werden dabei mit allem versorgt, was für sie gut und notwendig ist. Das naturbelassene Futter ist dabei eine wichtige Voraussetzung für die Qualität der Endprodukte wie Joghurt und Käse.
Frau Dr. Wutzke hält ihre Herde ausschließlich zur Milchgewinnung. Die Lämmer bleiben in der Herde oder werden zu Zuchtzwecken weitervermittelt, alte Tiere erhalten ihr wohl verdientes Gnadenbrot. Die Ziegen auf dem Hof sind alle namentlich „bekannt“, wie z.B. Huckleberry, Xerxes oder Bruno. Jim Knopf, der zu früh auf die Welt kam, lebte als Flaschenkind für ein paar Wochen im Haus der Familie Wutzke. Tiere, die gesundheitliche Probleme haben, bekommen auf dem Hof sogar ein „Sabbatical“, die Ziege Josie durfte sogar mit zu den Dreharbeiten der Serie „Weingut Wader“.
Nach einer ausführlichen Kennenlern- und Streichelrunde, Ziegenmilchverkostung und vielen Informationen über Ziegenhaltung, -zucht und der Milchgewinnung, ging es dann nach Neustadt Königsbach zur Hofkäserei. Dort bekamen die Klasse und ihre Lehrkräfte einen ausführlichen Einblick in die handwerkliche Käseherstellung sowie die damit verbundenen Hygienevorschriften.
In Zeiten, in denen eine „Geiz-ist-geil-Mentalität“ und Billig-Discounter den Lebensmittelmarkt beherrschen, ist es Frau Dr. Wutzke wichtig, ein Zeichen für bewusste Ernährung – regional, saisonal, nachhaltig – zu setzen. Ihr Ziel ist es deshalb hochwertige Nahrungsmittel ohne Stabilisatoren, künstliche Konservierungsmittel oder Zusatzstoffe herzustellen.
Bei der abschließenden Verkostung konnte die Gruppe verschiedene Käsesorten probieren und sich davon überzeugen, dass Käse nicht gleich Käse ist. Neben bekannten Käsen wie Ziegenfrischkäse, Ziegenfeta und Camembert gab es auch den weniger bekannten Käse nach Art des Crottin de Chavignol oder nach Art des Valançay zu verkosten.
Alles in allem ein wirklich gelungener, nachhaltiger und geschmackvoller Unterrichtstag.
Alle weiteren Informationen sind auf der Homepage des Hofes unter https://zeiselbacherhof.de zu finden.
Bärbel Ohm